01.02.2014

Die Zeit als Nicholas Cage beinahe Superman war

Es gab mal eine Zeit, in der Nicholas Cage beinahe den Mann aus Stahl in einer Superman Verfilmung von Tim Burton gespielt hätte. Warum, wieso, weshalb? Und vor allem, was Jay & Silent Bob mit der ganzen Sache zu tun haben, erkläre ich euch hier!


Lange bevor in 2013 der Blockbuster Man Of Steel scheinbar endlich der Kassenerfolg war, den sich Warner Bros. von einer Superman Verfilmung erhofft hatte, bekam der wohl berühmteste Superheld der Welt  bereits einige Ausflüge auf die große Leinwand spendiert. Leider konnten nur wenige dieser Filme das Publikum von der Qualität der DC Comics Figur wirklich nachhaltig überzeugen. Natürlich hatten wir die teilweise großartigen Superman Filme der späten 70er/80er mit Christopher Reeve, welche aber mit Superman IV im Jahre 1987 einen vernichtenden Tiefpunkt erreichten, der nicht nur Reeves Karriere ruinierte, sondern auch das Superman Franchise für das nächste Jahrzehnt versenkte (die TV-Serien "Abenteuer von Lois & Clark" und später "Smallville" blenden wir hier einfach mal aus). Diese Dürreperiode schien erstmals  in 1997 ein Ende zu finden, als Warner Bros. den großartigen Regisseur, Drehbuchautor und Gelegenheitsschauspieler Kevin Smith beauftragte, ein Script zu "SUPERMAN LIVES" zu schreiben.

Kevin Smith, wohl heute am besten bekannt für seine Kreationen Jay & Silent Bob (er selbst spielt dazu die Rolle von Silent Bob) und die von ihm in Eigenregie gemachten Filme Dogma, Chasing Amy, Clerks und Mallrats, ist neben seinem Talent als Filmemacher auch sehr versiert in der Welt der Comics. Neben sehr positiv bewerteten Stories von Daredevil und Spider-Man für Marvel, schrieb er auch einige bis heute sehr beliebte Geschichten von Batman für DC Comics. So war es natürlich auch kein Wunder, dass er angeheuert wurde, für das damals geplante Superman Reboot ein Drehbuch zu schreiben. Dass der charismatische Tausendsassa dabei auf sehr viele unerwartete Probleme stieß, lernt man in diesem Vortrag. Dort wurde er nach den Hintergründen zu dem Filmprojekt gefragt, und Smith war sehr glücklich, seine Erfahrungen mit Warner Bros. 10 Jahre später für seine Fans auf äußerst humorvolle Art und Weise offen zu legen:


Da waren wir also. Das Script, welches Smith für den geplanten Superman Film fertigstellte, wurde von Tim Burton (Regisseur von Filmen wie z.B Nightmare Before Christmas, Edward mit den Scherenhänden, Mars Attacks!) an andere Drehbuchautoren gegeben, welche das fertige Script bis zur Unkenntlichkeit überarbeiteten (FUN FACT: Das Script, so wie Kevin Smith es schrieb, ist übrigens überall im Internet öffentlich zu lesen! - Diese Version des Films wäre nach Aussage vieler Superman Autoren die mit Abstand beste und dem Charakter detailgetreuste Version gewesen). 


Burton wollte eine sehr eigene, seinem Stil entsprechend düstere Version des Superhelden. Auch die vielen unorthodoxen Vorgaben von Produzent Jon Peters mussten natürlich beachtet werden. Die Finale Story, welche dann auch in Pre-Production gegangen ist, kam einer losen Interpretation der Storyline "Death Of Superman" nahe. In dieser Geschichte wird Doomsday (wer ist Doomsday? KLICK!) von Brainiac (wer ist Brainiac? KLICK!) geschickt um Superman aus dem Weg zu räumen, sodass Brainiac (der später mit Lex Luthor - in dieser Version angeblich von Jack Nicholson verkörpert - zu einem "Lexiac" verschmelzen würde), die Erde zerstören kann. Superman wäre dann von seiner Festung der Einsamkeit wiederbelebt worden, hätte unterwegs noch Lois Lane (für diese Rolle war Sandra Bullock im Gespräch) geschwängert und letztendlich den Tag gerettet. 

Tim Burton, welcher sicherlich bekannt für eine sehr eigensinnige Herangehensweise ist, lies dann den damals noch äußerst hoch angesehenen Nicholas Cage in die Rolle von Kal-El (der kryptonische Name von Superman) schlüpfen. Cage selbst ist ein ausgesprochener Comicfan, der bereits in diversen Verfilmungen dieser Art zu sehen war. Neben der Hauptrolle in 2 verschiedenen Ghost Rider Filmen (2007 und 2012), sah man ihn auch in der Rolle des Big Daddy im Erfolgsfilm Kick-Ass, welcher für viele eine der besten Rollen Cages seit vielen Jahren darstellt. Anno 1998 begann jedoch zunächst endlich die Produktion an Superman Lives. Artworks wurden gezeichnet, Poster wurden gedruckt, und Kostüme wurden angefertigt. vor einiger Zeit leakten sogar die ersten Testbilder von Nicholas Cage im Superman Kostüm ins Internet. Der Film selbst kam leider nie zustande, da Warner Bros. bis heute noch bekannt dafür ist, nur sehr selten finanzielle Risiken einzugehen. So schien den Geldgebern des geplanten Superman Films auch die erwarteten Produktionskosten zu übersteigen. Bei Warner Bros. gingen zu dieser Zeit wohl zu viele Alarmglocken an, weshalb das Projekt kurzerhand eingestampft wurde. Tim Burton arbeitete danach an seinem nächsten, mit Gothic-Flair angehauchten Film Sleepy Hollow weiter, während auch Nicholas Cage tausend andere Filme machte. Erst weitere 8 Jahre später griff Bryan Singer (X-Men, X-Men 2, Die üblichen Verdächtigen) mit Brandon Routh in der Hauptrolle und Kevin Spacey als Lex Luthor das Superman Filmprojekt wieder auf. Doch auch der daraus entstandene "Superman Returns" traf 2006 leider nur auf sehr wenig Gegenliebe. 

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