09.04.2014

Filmtipp: Moon

Der Schauspieler Sam Rockwell (Iron Man 2, Per Anhalter durch die Galaxis) ist meiner Meinung nach eines der größten Schauspieltalente der aktuellen Zeit. Egal ob Drama oder Comedy - Rockwell brilliert in so ziemlich jedem Film und entscheidet sich bei seinen Rollen stets für interessante Projekte, im Gegensatz zu schnellem Geld. So sieht man ihn zum Beispiel in Choke (Chuck Palahniuks 2te Romanverfilmung nach Fight Club)  und der genialen Star Trek Parodie Galaxy Quest. Seine bisher großartigste Leistung als Schauspieler jedoch, findet man im Science-Fiction-Drama Moon, dem Drehbuch- und Regiedebüt  von Duncan Jones (Source Code, Warcraft). Der ist übrigens der Sohn des britischen Musikers David Bowie und arbeitet gerade an einer äußerst ambitionierten Realverfilmung von Warcraft mit meinem Lieblingsschauspieler Ben Foster (Pandorum, Contraband, 30 Days Of Night) in der Hauptrolle.

Warum ihr euch Moon unbedingt anschauen solltet, erzähle ich euch hier!

Moon ist einer dieser Filme, die trotz eines extrem geringen Budgets schaffen, sehr aufwendig und teuer auszusehen. Das allein ist schon äußerst beachtlich, jedoch bei weitem nicht alles wo hier kaufmännisches Maximalprinzip angewendet wird. Im kompletten Film sehen wir nämlich nur einen einzigen Schauspieler! Zugegeben, Sam Rockwells Hauptfigur ist nicht gänzlich allein. Unter anderem bekommt er einen sehr charmanten Roboter namens Gerty zur Seite gestellt, dessen Stimme vom großartigen Kevin Spacey (Die üblichen Verdächtigen, American Beauty, House Of Cards) ausgeliehen wurde. 

Gerty ist traurig
Der Film selbst spielt im Jahre 2035, in dem der Weltraum bzw Raumfahrt privatisiert wurde und eine große Firma auf dem Mond Bergbaustationen errichtet hat, um dort bestimmte Rohstoffe abzuschürfen. Unsere Hauptfigur Sam Bell, gespielt von Sam Rockwell, ist der dort stationierte Astronaut, welcher auf ein grausames Geheimnis stößt, welches sein Leben, seine Existenz und alles was er glaubt, denkt und fühlt in seinen Grundfesten erschüttert und unwiderruflich auf den Kopf stellt. Richtig. Moon ist einer dieser Filme, die von einem clever inszenierten Twist leben, den ich euch hier leider nicht verraten kann. Eben genau diese Wendung in der Geschichte sich ausbreiten zu sehen, macht das Filmerlebnis erst so richtig aus. 

Wer sich den Trailer aufmerksam anschaut, könnte aber bereits erahnen, wohin die Reise geht:

Wie man im Trailer erkennt, scheint auf der Mondbasis nicht alles mit rechten Dingen zu zugehen, was es unserer Hauptfigur zusätzlich zur eh schon an den Nerven nagenden Isolation, sehr an die Substanz zu gehen scheint. Der Film selbst liefert hier gekonnt einige Finten und falsche Fährten, um den Zuschauer aktiv miträtseln zulassen, warum wir und Sam Bell mit so existenziellen Rätseln konfrontiert werden. 

Ganz eindeutig ist hier neben dem wirklich erstklassig inszenierten Drehbuch und der beeindruckenden Machart der Hauptdarsteller Sam Rockwell der buchstäbliche Star der Show. Er schafft es, uns eine reale und realistische Version einer Person zu zeigen, mit der wir uns als normale nicht-Astronauten eigentlich nur schwer identifizieren können. Wir wissen nicht, was es heißt Jahrelang wirklich komplett isoliert zu sein. Doch wenn man raten müsste, könnte man bedenkenlos auf die Darbietung von Sam Rockwell in diesem Film verweisen. Moon ist so viel mehr als die Summe seiner Teile. Auch Leute, die normalerweise einen großen Bogen um Science Fiction machen würden, sollten diesem Film eine Chance geben. Es geht nicht um tolle Special Effects oder Schockmomente die nur da sind, um den Zuschauer zu ärgern. Wir reden hier eher von einem mit sehr viel bedacht inszenierten Charakterdrama, welches rein zufällig im Weltraum spielt. 

Bitte unbedingt anschauen! 

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